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Themenfeld 2 | Flache Bodenbearbeitung – vom Flachgrubber bis zum Schälpflug

Auch wenn die mechanische Unkrautkontrolle wieder mehr an Bedeutung gewinnt, dürfte auf absehbare Zeit der Pflanzenschutz mit der Feldspritze eine der wichtigsten und zentralen Maßnahmen für den erfolgreichen Pflanzenbau sein und bleiben. Schließlich dienen Pflanzenschutzmittel auch dazu, Kulturpflanzen gesund und Schädlinge fern zu halten. Andererseits dienen Pflanzenschutzspritzen auf vielen Betrieben zur Düngemittelapplikation und neuerdings auch zur Ausbringung von Biostimulanzien – und selbst das ein oder andere Pflanzenstärkungsmittel wird via Feldspritze ausgebracht.

Angesichts weiter zunehmender Umweltauflagen und Bestimmungen für die Anwendung v.a. von Pflanzenschutzmitteln und wohl noch weiter zunehmender Wetterkapriolen, scheint es indes durchaus nicht unklug, dem Thema Pflanzenschutz besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Gesunde Bestände und zeitgleich hohe Erträge sowie Qualitäten zu generieren, wird unter den genannten Vorzeichen künftig noch mehr als bislang zu den spannenden Herausforderungen. Gilt es doch, in immer enger werdenden Zeitfenstern zu applizieren, denn die Spritzarbeit muss möglichst unter optimalen Wirkbedingungen, – teilweise in den frühen Morgenstunden oder in den Abendstunden stattfinden, da es in dieser Zeit meist relativ windstill ist. Allerdings muss morgens auf Tau geachtet werden: Der sprichwörtliche Morgentau kann die Wirkstoffe verdünnen. Abends hingegen können Böden zu stark aufgeheizt sein, wodurch eine Aufwärtsbewegung der Luft entsteht.
Größer, schneller, breiter, bei zeitgleicher Reduzierung der Aufwandmenge je Hektar – so der verständliche Trend bei der Entwicklung der Pflanzenschutztechnik. Selbst in kleiner strukturieren Regionen finden sich mehr und mehr Anhängespritzen oder gar Selbstfahrer.

Immer wichtiger wird es, ein Spritzgestänge einzusetzen, das möglichst stabil und ohne viel Zutun des Fahrers ruhig und schwingungsarm seine Arbeit verrichtet. Schließlich soll vor allem die Gestängeschwingung in horizontaler Richtung (also in bzw. gegen die Fahrtrichtung) vermieden werden, denn sie wirkt sich auf die Genauigkeit der Verteilung besonders stark aus.

Damit kommt aktuell der Weiterentwicklung der Fahrwerke und Lenksysteme sowie insbesondere auch der Gestängetechnik eine zentrale Rolle zu, wenn es nämlich außerdem gilt, reduzierte Aufwandmengen punktgenau und sicher zu applizieren und dabei die Abtrift so gering wie möglich zu halten. Aus den genannten Gründen gewinnen Düsenbeleuchtung und automatische Düsenüberwachung ebenso schnell weiter an Bedeutung, wie Systeme zur automatisierten Lenkung, Gestängeführung und Teilbreiten- bzw. Einzeldüsenschaltung bis hin zur Pulsweitenmodulation. Auch eine teilflächenspezifische Applikation nach Applikationskarte ist zumindest von der technischen Seite her machbar. Der Parcours für die Feldspritzen auf dem Gelände der diesjährigen DLG-Feldtage ist erneut anspruchsvoll gestaltet und erlaubt dem Besucher einen guten Einblick im spannenden Quervergleich der am Markt befindlichen Systeme: Zunächst befahren die Spritzen mit 6 bis 8 km/h einen Streckenabschnitt mit Hindernissen, die extreme Anforderungen an Gestängestabilität und -balance stellen („Bumpy Track“ und „Field Track“). Hier kommt es auf die Federungs- und Dämpfungseigenschaften der Spritzgestänge bzw. der Fahrwerke an. Dieser Streckenabschnitt kann mit aktivierter automatischer Gestängeführung passiert werden – wichtig: dass das Gestänge den Streckenabschnitt möglichst schwingungsarm bewältigt. Die Arbeitsgeschwindigkeit während der Passagen wird jeweils gemessen und für die Besucher angezeigt. Gleich nach dem Passieren der Vorgewendefahrt muss direkt eine Hindernisumfahrung bewältigt werden, bevor es weiter zur Geländekontur geht. Hier müssen Anhängespritzen und Selbstfahrer gleichermaßen zeigen, wie gut die automatische Gestängeführung einer natürlichen Geländekontur folgen kann. Beim Durchfahren dieses Abschnittes werden die Feldspritzen mit einer Geschwindigkeit von ca. 12 km/h unterwegs sein.

Neu hinzugekommen ist in diesem Jahr der sogenannte „Innovation Track“. Auf diesem Abschnitt des Parcours haben die teilnehmenden Hersteller erstmalig die Möglichkeit, ihre Neuentwicklungen vorzustellen.

Harald Kramer von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen wird in Zusammenarbeit mit Albert Spreu vom RKL in Rendsburg die Vorführung kommentieren.

4Disc

Schneidgrubber ActiCut

  • Aktiver Schnitt durch angetriebene Scheiben
  • 5 Grad angestellte horizontal Scheiben schneiden exakt am Wurzelhals.
  • Die sehr scharfe Schneidkante hinterlässt den Boden offenporig
  • Das automatische Nivelliersystem "Level Check" sorgt dafür, dass die Nivelliereinheit und Nachstriegel immer in der optimalen Position arbeiten.
  • 3 reihiger Nachstriegel " Turn Over"- dynamische Druckübertragung DTC bringt bis zu 500 Kg Gewicht vom Traktor auf das Gerät

Die innovative Lösung zur ultraflachen und ganzflächigen Bodenbearbeitung, die ab 1cm mit horizontal drehenden Scheiben arbeitet. Durch die permanente Drehbewegung der scharfen Scheiben erfolgt ein aktiver Schnitt, welcher die organische Masse exakt am Wurzelhals durchschneidet und nicht mit dem Wurzelballen herausreißt. Somit ist kein Weiterwachsen möglich und der Wurzelballen steht den Bodenlebewesen zur Humusbildung sowie zur Wasserspeicherung zur Verfügung. Die flach angestellte Scheibe benötigt im Gegensatz zum Gänsefußschar kaum Gegendruck vom Boden und arbeitet sehr exakt, auch auf humosen und sandigen Standorten. Selbst nach vorheriger tiefer Bodenbearbeitung sind die Anforderungen an den Boden, der als Gegenschneide wirkt, sehr gering. Auf harten schweren Bodenbedingungen erfolgt durch die Drehbewegung stets ein sicherer Bodeneinzug und durch die scharfe Schneidkante in Verbindung mit dem Anstellwinkel bleibt der Boden offenporig. Es wird kein Boden für den Selbstreinigungseffekt benötigt, deshalb ist auch ein ultraflaches Arbeiten bei starkem Aufwuchs oder hohen Strohmengen gewährleistet - ein wichtiger Aspekt zur Wassereinsparung. Der ActiCut ist dabei durch die kompakte Bauweise äußerst kraftstoffsparend und leichtzügig. Das Bodenbearbeitungsgerät ist dabei vom Traktor aus komfortabel und exakt in der Tiefe von 1-12cm einstellbar. Dank dem automatischen Nivelliersystem „Level Check“ arbeiten die Nivellatoren und der 3-reihige Nachstriegel immer in der optimalen und zueinander gleichbleibenden Position. Der dafür neu entwickelte Striegelzinken „Turn Over“ ist durch die speziell abgewinkelte Bauform sehr einsatzsicher und legt Unkräuter zum Vertrocknen locker oben auf. Durch den einzigartigen aktiven Schnitt können viele Herausforderungen im modernen Ackerbau, im speziellen das Resistenzmanagement von Weidelgras und Ackerfuchsschwanz sowie die Unkrautregulierung und der Kleegrasumbruch gelöst werden. Die Umdrehungsgeschwindigeit der Scheiben lässt sich komfortabel durch das Traktorsteuergerät einstellen. Optional kann die Drehrichtung mittels Umschaltventil geändert werden. Durch diese automatische Reversierfunktion ist eine Einsatzsicherheit unter allen Gegebenheiten gewährleistet und lästige Verstopfungen gehören der Vergangenheit an. Neuartige innovative 3D Steinsicherung mit 270 kg Auslösekraft Bei Kontakt mit Steinen können die Elemente sowohl nach hinten als auch bei größeren Steinen zur Seite ausweichen. Die einzigartige 3D Steinsicherung wird dabei mittels zwei Federn auf einer Halbschale gezogen. Durch diese Bauform werden Lastspitzen vermieden und es erfolgt ein sehr schonendes durchschwingen und sanftes einfedern in die Ausgansposition. Hydraulische Gewichtsübertragung Dadurch können bis zu 500 Kg zusätzliches Gewicht auf die Maschine vom Traktor übertragen werden. Auf schweren Böden oder bei trockenen, harten Bedingungen ist es für die Laufruhe von Vorteil den Acticut mit zusätzlichen Gewicht zu übertragen. Das einzigartige System ist dabei mit dem Hydraulikkreislauf der Scheiben verbunden und somit erfolgt eine automatische Anpassung der idealen notwendigen Gewichtsübertragung. Das neue innovative System erkennt dabei durch den vorliegenden hydraulischen Druck im Kreislauf. Das Prinzip dahinter ist denkbar einfach. Auf schweren oder harten Bedingungen erzeugen die Scheiben durch den höheren Widerstand an der Schneide mehr Druck im System, welches im gleichen Zuge zur einer höheren Gewichtsübertragung führt.

AMAZONE

Anhängeflachgrubber Cobra 6000-2TX

  • 6 m Arbeitsbreite
  • 3 – 14 cm Arbeitstiefe
  • 6-balkiger Rahmen
  • 13,3 cm Strichabstand
  • 8,7 cm Überschnitt mit 220 mm Gänsefußschar
     
  • Voll hydraulische Arbeitstiefenverstellung-Im Rahmen versetzt angeordnete Stützräder
  • Ganzflächiger Schnitt bei flacher Arbeit mit dem Gänsefußschar
  • Messerwalze als Vorwerkzeug zur optimalen Zerkleinerung von Organik
  • Einebnungseinheit für ein optimales Arbeitsergebnis
  • nachlaufender Doppelstriegel, zur mechanischen Unkrautbekämpfung

Güttler GmbH

SuperMaxx® BIO 60-7

  • Super Maxx® BIO - das innovative Konzept von Güttler, ohne Walze
  • Bodenschonend: wassersparende Stoppelbearbeitung, auch auf ausgetrockneten, harten Böden
  • Bodenschonend: Effektive mechanische Unkrautbekämpfung
  • verschiedene Scharvarianten für jeden Einsatzzweck verfügbar
  • extrem leichtzügig und kraftstoffsparend

Güttler SuperMaxx® BIO, der Flachgrubber für viele Einsatzzwecke über das ganze Jahr. Dank des 7-balkigen Aufbaus ist ein verstopfungsfreies Arbeiten möglich. Das bodenschonende Konzept ohne Walze drückt Unkräuter und Ausfallgetreide nicht wieder an. Stattdessen enterdet der Doppelstriegel die Wurzeln und kämmt diese an die Oberfläche, wo sie vertrocknen.

KELLY Tillage

KELLY Model 1204

  • Kettenegge
  • Bodenbearbeitung
  • Shallow Tillage
  • Seedbed Preparation
  • Weed Control

The KELLY Tillage System is a seedbed preparation tool that performs shallow tillage in the top 2-4cm of soil. With high operating efficiency, the KELLY is used to prepare a seedbed, control weeds, terminate cover crops and manage crop residue.

KUBOTA

Grubber CU1300

  • Flexibel einsetzbar für Stoppelsturz und Saatbettbereitung
  • Reflexzinken mit 200 kg Auslösekraft oder Triflexzinken mit 400 kg Auslösekraft
  • Breite Auswahl an Scharen – von flach schneidend bis 20 cm Arbeitstiefe
  • Mit Nachläuferwalzen oder dreifachem Striegel-System
  • Mit 725 cm Rahmenhöhe sehr universell einsetzbar

Der CU1300 eignet sich für den ersten/zweiten Stoppelsturz und für die Saatbettbereitung. Der Reflexzinken sorgt mit 200 kg Auslösekraft für ordentliche Auflockerung und Durchmischung des Bodens. Der Triflexzinken mit Blattfeder und 400 kg Auslösekraft sorgt für gleichmäßiges Arbeiten über die gesamte Arbeitsbreite. Durch eine breite Auswahl an Scharen kann der Grubber von 2 bis 20 cm Arbeitstiefe eingesetzt werden.

Kverneland

Kverneland ECOMAT On-Land

  • Ecomat System – als 5-8 Schar in der Furche und als 8/10 Schar On-Land
  • Flach wendende Bodenbearbeitung von 6 bis 18 cm
  • Hohe Schlagkraft mit Arbeitsbreiten von bis zu 5 m
  • Zylindrische Körperform sorgt für eine saubere 180 Grad Drehung des Bodens
  • Kverneland TTS-System – der Schlepper folgt dem Pflug wie ein Anhänger

Das revolutionäre Kverneland Ecomat System ist nun auch als On-Land Variante verfügbar. Die zylindrischen Körper bearbeiten den Erdbalken mit einer sauberen Drehung des Bodens auf Arbeitstiefen von 6 bis 18 cm. Durch die flache Bearbeitung des Bodens sowie die On-Land Funktion wird das Risiko der Bodenverdichtung verringert. Das Kverneland TTS-System sorgt für einen sicheren Transport.

Müthing GmbH & Co. KG

CoverSeeder 600

  • 6 m Arbeitsbreite, hydraulisch geklappt
  • 500 l Saatgutbehälter mit hydraulisch angetriebenes Gebläse
  • Modularer Aufbau, Säeinheit kann demontiert werden
  • Rotor bestückt mit 52 Hammerschlegeln
  • Mulchergeneration MU-Vario mit stufenlos einstellbarer Vario-Schneidschiene

Das System CoverSeeder vereint Ernterestmanagement mit der Aussaat von Zwischenfrüchten. Durch die spezielle Bauform der Maschine wird das org. Material von der Bodenoberfläche abgesaugt und intensiv aufbereitet. Auf der unterhalb der Maschine freigeräumten Bodenoberfläche wird Zwischenfruchtsaatgut in Breitsaat ausgebracht, welches anschließend von einer Mulchauflage bedeckt wird.

Präzisionsgrubber (Köckerling GmbH & Co. KG Landmaschinenfabrik)

Allrounder -flatline 600-

  • Grubber
  • Messerwalze
  • Hydraulische Tiefeneinstellung
  • Federzinken
  • automatische Hanganpassung

Der Allrounder –flatline- überzeugt durch eine ultraflache Bodenbearbeitung mit optimaler Einebnung, auch wenn viel organische Masse auf der Fläche ist. Die Einstellung und Bedienung ist höchst einfach und komfortabel. Mit dem automatischen Hangausgleich arbeitet die Maschine auch bei Senken und Kuppen immer präzise in der eingestellten Arbeitstiefe.

TREFFLER

Präzisions-Grubber (TG-Serie)

  • 100%iges Abschneiden ab 2cm Arbeitstiefe mit TREFFLER-Gänsefußscharen
  • strichstabile, gefederte Zinken
  • 4-balkiger Aufbau mit seitenzugfreier Zinkenaufteilung
  • 8 cm breite Überlappung der Gänsefußschare für einen ganzflächigen Schnitt
  • ruhige und präzise Rahmenführung dank Tandemstützrädern in der Front und pendelnden Tandem-Walzen

Das TREFFLER Grubber-System zeichnet sich durch 100 % iges Abschneiden ab 2 cm aus. Herzstück ist der patentierte Zinken, der strichstabil und gefedert Dank seiner Geometrie für die flache Bearbeitung sorgt. Für den ganzflächigen Schnitt sorgen die TREFFLER-Gänsefußschare mit einer Überlappung von 8 cm. Der Rahmen wird präzise dank Tandemstützrädern geführt.